Kapelle San Pietro
An dem alten Saumpfad von Villar di Macra nach Camoglieres steht die Kapelle San Pietro, in strategisch günstiger Lage auf einem kleinen Felsvorsprung, als ob sie den Zugang zum Dorf kontrollieren wollte.
Sie ist ein ideales Ziel für einen kurzen Spaziergang oder einen Zwischenhalt auf dem Sentiero dei ciclamini (Veilchenweg) und wird Sie mit ihrer Danza Macabra (Totentanz) verzaubern.
An der Außenseite des aus dem 13. Jahrhundert stammenden Gebäudes fallen die vier Fialen und ein kleiner Glockengiebel ins Auge. Im Portikus fanden Pilger und Wanderer Ruhe und Schutz. Eine besondere Struktur ermöglichte es, mittels eines Gitters den Zugang von Händlern und Fremden in das Dorf zu kontrollieren, vor allem in Zeiten von Seuchen.
Das Innere des viereckigen Baus ist außergewöhnlich reich an Fresken. Die Segel des streng gotischen Gewölbes sind mit den Kirchenvätern besetzt. An der Ostwand finden sich Darstellungen der Geburt Christi, der Anbetung der Heiligen Drei Könige und der Beschneidung, während an der gegenüberliegenden Wand das Leben des heiligen Martin erzählt wird. An den Seiten des Portals ist die Verkündigung zu sehen.
Am auffälligsten ist die Dekoration, die sich als untere Reihe an den Wänden entlangzieht. Hier hat ein unbekannter Maler aus dem späten 15. Jahrhundert einen Totentanz (Danza Macabra) geschaffen. Es handelt sich um Dialoge zwischen den Lebenden und den Toten. Letztere sind als tanzende Skeletten dargestellt und zerren an den Lebenden aus verschiedenen sozialen Kategorien: Herrscher, Päpste und Prälaten, Kaufleute, Ritter. Zu jeder Situation gehört ein kurzer Dialog zwischen der Figur und dem Skelett in altem Okzitanisch. Eine Rarität, die einen Spaziergang wirklich wert ist.
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Besichtigung
Nach den Restaurierungsarbeiten wurde die Kapelle in den Kreis der „Chiese aperte“ (Offene Kirchen) aufgenommen, sodass sie über die entsprechende App automatisch geöffnet werden kann.In mehreren Sprachen kann man sich dann die Geschichte des Gebäudes sowie Informationen über die Gemälde anhören.Weitere Informationen finden Sie auf der Website: https://www.cittaecattedrali.it/it/chiese_aperte
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